Liebe Freunde des Oberstdorfer Musiksommers,
an dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei allen Künstlern, Konzertbesuchern, Dozenten, Pianisten, Meisterkursteilnehmern, Förderern und Vereinsmitgliedern bedanken, die zu der schönen Atmosphäre und den musikalischen Spitzenleistungen beigetragen haben.
Bis zum nächsten Jahr!
Ihr Eckhard Fischer
Festivalleitung
Vorschau Termine 2025
Konzert zum neuen Jahr: Samstag, 04. Januar 2025
Oberstdorfer Musiksommer 2025: Donnerstag, 31.07. – Freitag, 15.08.2025
Meisterkurse 04.08. – 13.08.2025 (Anmeldungen ab Januar 2025 möglich)
Weitere Informationen zum Programm folgen.
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Das Panorama reicht von der Alten Musik, repräsentiert durch Stefan Temmingh und das fabelhafte Ensemble Nuovo Aspetto, über die Wiener Klassik und die Romantik bis hin zu der audio-visuellen Live-Electronic-Band Aera Tiret, die in diesem Sommer an der Kanzelwand des Kleinwalsertals Klangsynthesen mit sphärischen Klanglandschaften begeistert.
Nach der traditionellen Eröffnung am Donnerstag, den 25. Juli, durch die ebenso originale wie orginelle Jodlergruppe Oberstdorf widmen sich die Münchner Symphoniker unter Leitung von Olivier Tardy der spritzigen Haffner-Symphonie von Wolfgang Amadeus Mozart und dem nicht minder beglückenden Trompetenkonzert seiner musikalischen Vaterfigur Joseph Haydn. Solist des Abends ist Mark Márton.
Tags drauf begeben sich die sechs Schwaben der Fagotti Parlandi – ganz im Sinne des Grimm’schen Märchens – auf die Suche nach ihrem Siebten. Mit unbändiger und virtuoser Spielfreude und viel Humor begeben sie sich auf eine bunte Reise durch die Musikgeschichte, immer in der Hoffnung, auf den fehlenden Mitstreiter zu stoßen. – Die Brüder Lionel und Demian Martin verbinden die Fantasiestücke für Violoncello und Klavier des deutschen Romantikers Robert Schumann mit der ausladenden Cellosonate des belgischen Franzosen César Franck und der 1978 entstandenen Sonate von Alfred Schnittke.
Am 28. Juli ist das Trio E.T.A. zu hören, das der SWR2 als »New Talent« fördert. Die drei lieben musikalische Querverstrebungen und verhelfen daher Joseph Haydn, dem Meister des frühen Klaviertrios, zu einem Rendezvous mit zwei seiner Bewunderer aus zwei Jahrhunderten: Dmitrij Schostakowitsch ist mit seinem frühen, melancholischen Klaviertrio op. 8 vertreten, indessen das H-dur-Trio des jungen Johannes Brahms – gleichfalls ein Opus 8 – sich in den kühnsten Schwelgereien ergeht, derer ein verliebtes Gemüt fähig ist.
Ein weiterer musikalischer Höhepunkt wird am 29. Juli erreicht, wenn sich Christian Gerhaher mit seinem langjährigen Klavierpartner Gerold Huber dem Liederkosmos von Robert Schumann widmet. Die beiden Künstler lenken den Blick auf die schier grenzenlose dichterische Landschaft, die sich der Romantiker par excellence urbar gemacht hat – eine Anthologie aus der gemeinsamen, vielfach preisgekrönten Gesamtaufnahme.
Die hohe Kunst des Streichquartetts zelebriert das Novus String Quartett. Die vier Koreaner, die vor zwölf Jahren beim ARD-Wettbewerb reüssierten und zwei Jahre später den Salzburger Mozart-Wettbewerb entschieden, sind in der ganzen geographischen und musikalischen Welt daheim: Die eine feiert ihre ebenso neuartigen wie respektvollen Interpretationen, in der andern regieren sie mit virtuoser und einfühlsamer Bravour.
Das vielfach ausgezeichnete Goldmund Quartett und die Pianistin Mona Asuka nehmen sich der Klavierquintette von Dmitri Schostakowitsch und Johannes Brahms an, die sich miteinander erstaunlich gut vertragen. – Das inzwischen legendäre Deutsche Streichtrio mit Johann Sebastian Bach, Johann Baptist Vanhal und Ludwig van Beethoven aufwarten wird: Ingolf Turban, Jürgen Weber und Reiner Ginzel gehören zur internationalen Crème deutscher Saitenspieler, deren künstlerische Leistungen das Publikum und die Kritik immer neue »interpretatorische Sternstunden ... auf dem kammermusikalische Olymp« verdankt – und demzufolge auch bei der Bergschau auf dem Fellhorngipfel.
Für Furore auf dem internationalen Parkett sorgt auch das Simply Quartet, dessen Mitglieder aus drei kontrastierenden Kulturen stammen: China, Österreich und Norwegen. Am 3. August spielen die vier einen faszinierenden Ausschnitt aus 35 Jahren europäischer Kammermusik zwischen spätester Romantik und klassischer Moderne.
Ausdruck der Empfindung und Malerei – das wäre das potentielle Motto dieses Abends, an dem das Bayerische Landesjugendorchester unter Leitung von Nicolas Rauss einigen der schönsten Klangschwelgereien huldigt, die die späte Romantik hervorgebracht hat: Würdevolle Hymnen in leuchtenden Farben, prachtvolle Bilder, die das Gemüt übergehen lassen, und am Ende ein verklärt-verklärender Aufschwung in die Grenzregionen zwischen Wirklichkeit und Traum ...
Rajaton sagt man in Finnland zu Erscheinungen, die unermesslich sind oder so grenzenlos wie das gemischte Vokalsextett, das seit 1997 seinem Namen alle Ehre macht: Ob daheim oder unterwegs, Open Air oder im sakralen Rahmen, ob mit Orchesterbegleitung oder wie in Oberstdorf a cappella – das Ensemble feiert grenzenlose Erfolge, weil es weder stilistische noch stimmliche Grenzen kennt.
Wenn die Blockflöte zum Erlebnis wird, steht Stefan Temmingh auf der Bühne! Ob »Faun mit der Blockflöte« oder »Revolutionär auf seinem Instrument« – eins steht fest: Der Musiker, der 2022 mit dem OPUS Klassik ausgezeichnet wurde, gehört in die absolute Spitzenklasse seiner Zunft, und seine Begleiter des phänomenalen Ensembles Nuovo Aspetto, machen das Konzert vollends zum sensationellen Festival-Finale.
Aber was wäre der Oberstdorfer Festival ohne seine Meisterklassen und die dazugehörigen Konzerte? Junge Talente können ihr Repertoire erweitern, ihre Technik verfeinern und auf die Bühne treten. Die mobile Geigenbauwerkstatt & Geigenbauausstellung begleitet die Meisterkurse und ermöglicht einen tiefgehenden Blick in den Geigenklang und Geigenbau. Aber auch an die Bläser ist mit der Klarinetten- und Querflötenausstellung gedacht. Vorträge runden das vielfältige Angebot ab – ein Musiksommer wie aus dem Bilderbuch.